"Puts on her best smile, but underneath she's a broken girl."

Sonntag, 29. Juli 2012

Ich+Scherbe


Die Heimlichtuerei kotzt mich an. Sie ist belastend. Unendlich belastend. Ich hasse es zu lügen. Und doch kann ich damit nicht aufhören.
Ich war viel zu sehr in Gedanken und merkte daher nicht wie mein Knöchel umknickte und ich das Gleichgewicht verlor. Ich wäre fast auf die Straße gefallen, hätte mich nicht jemand in letzter Sekunde aufgefangen. Mein Körper verkrampfte sich unter den starken Händen, die sich um meine Rippenbögen gelegt hatten.
„Was ist denn los?“
Blitzartig drehte ich mich herum, nur um in das mir so vertraute Gesicht von Andrew zu sehen.
„Mir geht’s blendend.“
„Das sehe ich.“ Seine Ironie war nicht zu überhören. Er lockerte seinen Griff und als ich daraufhin nicht zur Seite fiel, ließ er mich los. Er blickte zu Boden, auf meinen Knöchel, und seiner Mimik nach zu urteilen, sah dieser nicht besonders schlimm aus. „Kannst du auftreten?“
„Ja, ist ja nichts passiert.“ Ich machte einen kleinen Schritt um ihm zu demonstrieren, dass alles in Ordnung war.
„Du sagst so oft, es sei alles okay, und dann stimmt es nicht.“
„Aber diesmal ist es wahr.“ Halbwegs.
„Man sieht dir doch an, dass du dich beschissen fühlst.“
Wie zu einer Salzsäule erstarrt stand ich da.
„Aber wenn du nicht reden möchtest, dann kann ich auch nichts für dich tun.“ Er bedachte mich mit einem vorwurfsvollen Blick und ging dann weiter, ließ mich so verloren wie ich war einfach stehen.
Ich setzte vorsichtig einen Fuß vor den anderen und lief wie in Zeitlupe den Gehweg entlang als ich plötzlich eine funkelnde Glasscherbe vor mir liegen sah. Noch ehe ich  darüber nachdenken konnte hatte ich mich auf den Bordstein gesetzt, die Scherbe in der Hand.
Ich bin nur ein kleines Stückchen Dreck. Bin unbedeutend für diese Welt. Bin kaputt wie dieses Stück Glas, einfach zerbrochen.
Ein Bluttropfen quoll hervor, und dann konnte ich mich nicht mehr beherrschen. Ich packte das Glas fester. Der Splitter war scharf, beinahe auf der Stelle floss das Blut.
Auf den Boden. Aus mir heraus.
Der Schmerz ließ mich scharf die Luft einziehen. Aber zugleich brachte er  mir Erleichertung. All die Gedanken, die Gefühle, all das was zu viel war, all das was mir weh getan hat, was unverstanden in mir blieb, all das kam nun nach aussen.
 In Form eines kleinen roten Stromes.
Ich spürte wie sich der Druck in mir langsam auflöste und ich wieder freier atmen konnte. Es war befreiend, ja fast hätte ich den Streit mit Andrew vergessen. Aber nur fast. Denn negative Dinge behielt ich immer in Erinnerung, egal wie klein sie waren.
Ich nahm meine Ballerinas in die Hand, ließ die Scherbe auf dem Gehweg liegen und tupfte mit einem Taschentuch das Blut von meinem Fuß. Doch sobald ich es wegnahm strömte eine neue Welle aus mir heraus.
Es interessierte mich nicht, was die Leute dachten. Ich wollte einzig und allein in mein Bett und mich unter der Decke verkriechen. Ich richtete mich auf und humpelte den Gehweg entlang. Ganz langsam, mein Fuß tat höllisch weh wenn ich mit ihm auftrat. Die roten Tropfen, die ich hinterließ, waren ein Zeichen für meinen Schmerz, welcher in meinem Inneren wütete.

Dienstag, 10. Juli 2012

Nun...

Ich war zu schwach. Zui schwach für diese Welt, in der alles was einen belastet sich wie Kaugummi an die Seele klebt.
Ja, Nun, bin ich wieder in der Klnik. Um das Leben, was ich mir so gerne wünsche, bald zu bekommen.