"Puts on her best smile, but underneath she's a broken girl."

Montag, 29. April 2013

Just a memory


Ich liege zitternd auf dem Boden, umklammere mein blutendes Handgelenk. Mein Herz schlägt so schnell als würde es vor mir wegrennen wollen. Scheiße. Ich sehe die Rasierklinge neben mir und weiß, dass ich zu weit gegangen bin. Ich drehe mich auf die Seite, versuche aufzustehen. Schaffe es nicht.
Die Stimmen in meinem Kopf sind noch immer nicht verstummt. Drehen sich seit Stunden im Kreis. Ich starre auf die rote Pfütze neben mir und frage mich, warum ich mich nicht schäme. Warum ich diesen Anblick als magisch bezeichnen würde.
Ich höre ein Pochen an der Tür, die Stimme meiner Mutter.
„Ich komme gleich“, rufe ich mit brüchiger Stimme und genieße für eine letzte Sekunde das befreiende Gefühl.
                    
Nur eine Erinnerung. Eine beschissene Erinnerung, dachte ich mir. Doch mein Innerstes redete eine ganz andere Sprache. Du bist zu nichts zu gebrauchen. Machst alles kaputt. Stößt alle helfenden Hände weg. Treibst dich in die Depression.
Suizid. Es ist die einzige Möglichkeit, dass das alles endet. Endgültig endet.

Montag, 15. April 2013

Gehirngespinst






"Ich kann nicht mehr." Schluchzend fiel ich zu Boden. Heiße, nasse Tränen strömten unaufhörlich mein blasses Gesicht hinab. Ich hob meinen Arm um sie wegzustreichen, ließ ihn aber gleich wieder fallen. Der längliche Schnitt war so tief, dass ich sogar den Knochen sehen konnte. Ich grinste. Zähflüssiges Blut rann aus mir heraus, bildete neben mir eine große Pfütze. Das Weiß meines Tops war inzwischen rot getränkt.
"Lexy!" Fassungslos stürmte Andrew  ins Badezimmer, nahm meinen Arm, fühlte meinen langsamer werdenen Puls. "Scheiße. Wie konntest du mir das antun?" Er kniete sich neben mich und versuchte mit bloßen Händen die Blutung zu stoppen.
"Ich kann einfach nicht mehr", flüsterte ich und drehte mich zu ihm.
Seine vor Panik zitternden Hände tippten auf seinem Handy herum. "Ich brauche einen Krankenwagen, so schnell es geht. In die Marienfelder Chaussee 38. Schnell!"
Ich schüttelte kaum merklich den Kopf. Schnell wird nicht schnell genug sein. Ich schloss die Augen und wartete auf den Frieden, den ich im Leben so vergeblich gesucht hatte.

"Lexy?"
Ich erschrak als meine Professorin plötzlich vor mir stand.
"Ist Ihnen nicht gut?"
Ich schaute sie an. Wortlos.
"Sie sind ja leichenblass." Ich zuckte zusammen. Leichenblass.
Dann stand ich auf. "Ich muss kurz hier raus."