Er arbeitete in einem riesigen Bürogebäude mit
neun Etagen. Und zu meinem Leidwesen befand sich sein Büro auch ganz oben. Ich
stand also am Fenster, schaute nach unten und stellte mir vor…
„Komm da weg“, meinte Andrew und nahm meine Hand.
Er platzierte mich auf einem der Ledersessel, welche für seine Klienten
vorgesehen waren.
„Krisenbesprechung. Ich muss kurz in den
Konferenzraum.“
Er schloss leise die Tür hinter sich. Ich wartete
ein, zwei Sekunden ab, stand dann auf und nahm mir einen Ordner aus seinem
Regal. Alles, was ich fand, waren Berichte. Ich stellte ihn zurück und zog den
nächsten heraus. Ich wusste nicht nach was ich suchte, wirklich nicht, doch als
mir dieses Foto in die Hände fiel, da hatte ich etwas gefunden.
Ein kleines Mädchen, vielleicht vier oder fünf
Jahre alt, lag nackt auf einem Bett, ihren Teddy fest umklammert. Die
anklagenden Augen geöffnet, den Mund zu einem Schrei geformt. Ihre roten Haare
ausgebreitet wie ein Fächer. Und ihr
zartes Gesicht, ganz weiß. In ihrem linken Arm eine Spritze. Eine Spritze mit
einer grünlichen Flüssigkeit, vermutlich hochdosiertes Gift. Das Leben war aus
ihr gewichen. Und zwar komplett.
Wie ein Dolch bohrte sich dieser Anblick durch
mein Herz. Oh Gott. Benommen starrte
ich auf die Aufnahme. Das darf doch nicht
wahr sein. Wer tut so etwas? Ich lehnte mich ans Regal, behielt die Tür im
Blick. Denn was ich nicht wusste, war: Was
hat Andrew damit zu tun?