Andrew
drückte mich kurz an sich. „Verdammte Scheiße, Lexy. Was hast du schon wieder
gemacht?“ Er stieß mich ein Stück von sich weg und hielt meinen Arm in die
Höhe.
Ich
wand mich innerlich. Ich konnte ihm nicht in die Augen sehen. Ich…konnte
nichts. Gar nichts.
„Das
war doch genäht. Und du reißt es einfach wieder auf?“
Ja.
„So
geht das nicht.“ Er packte mich.
Ich
schrie auf. „Lass mich gefälligst los!“
Er
schüttelte den Kopf, sah mich wutentbrannt an und schleifte mich aus der
Wohnung.
„Lass
mich los!“ Ich trat um mich, schlug auf ihn ein.
„Lexy.
Wir fahren jetzt ins Krankenhaus.“
„Nein,
das werde ich sicherlich nicht!“
„Das
muss sich ein Arzt ansehen.“
Ich will aber nicht. Ich will nicht
mehr.
Der
Chirurg war gerade dabei seinen weißen Kittel auszuziehen und über einen Stuhl
zu hängen. Am liebsten hätte ich ihm den Mittelfinger gezeigt und wäre
abgehauen.
Nein,
das war eine Lüge.
Am
liebsten wäre ich tot.
Kalte
Finger schoben meinen linken Ärmel hoch. „Das sieht nicht gut aus.“ Er sog
scharf die Luft ein. „Ich werde die Wundränder neu anschneiden müssen, um es
dann wieder zu nähen.“
„Wozu?
Ich werde es eh wieder aufreißen.“ Ich entriss ihm meinen Arm und setzte mich
auf.
Das
hätte ich besser nicht tun sollen.
Denn
er riss die Tür auf, rief nach einer Krankenschwester und behielt mich
währenddessen im Blick. Zu zweit drückten sie mich auf die Liege und hielten
meine Arme fest.
„Vielleicht
wäre es besser, wenn sie auf die Station kommt?“ Der Mann schaute die
Krankenschwester an. Hilflos. Betroffen. Mit einem Leiden auf dem Gesicht.
„Wir
könnten sie eine Nacht dabehalten.“
„Ich
bringe mich um, wenn Sie mich hierbehalten!“
Mit
einer Schere schnitt er an mir herum.
„Lassen
Sie das!“, schrie ich ihn an und drehte mich zur Seite.
Er
rutschte ab. „Verdammt!“
Blut
rann heraus. Viel Blut. Er versuchte es mit Watte aufzusaugen, doch es reichte
nicht. Die rote Flüssigkeit floss meinen Arm hinab, tropfte auf die Unterlage.
„Scheiße“,
murmelte er und drückte eine Kompresse drauf, die allerdings schon nach 30
Sekunden vollkommen durchtränkt war.
„Die
Arterie ist eventuell verletzt“, sagte er in die Stille hinein. Dann wandte er
sich an mich. „Entweder Sie halten still oder wir fixieren Sie.“