Sie
schrieb ein paar Zahlen auf einen Zettel, setzte ihren Namen drunter und gab
mir das Stück Papier.
Endorphine wurden ausgeschüttet, flossen durch meine
Adern und ließen mich alles genau wahrnehmen. Ihre traurigen Augen als sie meinen begegnete.
Meine
zittrigen Finger ergriffen den Zettel und schoben ihn in meine Hosentasche,
damit ich ihn immer bei mir hatte.
„Was
halten Sie von einem Anti-Suizid-Vertrag?“
„Nichts.
Ich brauche so etwas nicht.“ Wenn ich
mich umbringen möchte, dann tue ich es, egal was ich versprochen habe.
Ich
sah eine Träne in ihren Augen glitzern als sie sagte: „Okay. Sie können mich
Tag und Nacht anrufen, wenn etwas ist.“
Ich
nickte.
Der kurze Blick auf die Uhr sagte mir, dass wir zehn
Minuten überzogen hatten. Ich stand auf, schenkte ihr ein nichtssagendes
Lächeln und verschwand mit den Worten ‚bis nächste Woche‘ aus ihrer Praxis.
Auf dem Weg zur U-Bahn zog ich den Zettel aus meiner
Hosentasche und prägte mir die Nummer ein. Sie war meine letzte Rettung, mein
Anker in einer Welt voller Verzweiflung.
Ich lief die Treppenstufen hinunter und quetschte mich
in die volle U-Bahn. Als ich nach vier Stationen ausstieg, war ich äußerlich
unverletzt, doch in mir drinnen sah es anders aus. Dunkler. Unheimlicher. Ich
wartete bis die U-Bahn weg fuhr und starrte dann auf die Schienen. Auf die
schwarzen, etwas rostigen Schienen, deren Anziehungskraft ich nicht entkommen
konnte. Mein Blick haftete an der weißen Linie als mir klar wurde, wie leicht
es war sich auf die Schienen zu schmeißen.
Ein
seliges Lächeln stahl sich auf meine Lippen.
Die Welt würde sich weiter drehen, notfalls
auch ohne mich.