„Lexy,
ich muss dir etwas gestehen.“
Ich
wappnete mich für das Schlimmste. Meine gute Stimmung war wie weggeblasen.
„Ähm,
ich weiß nicht wie ich es dir schonend beibringen soll…“
„Dann
sag es auf die harte Tour. Ich halte das schon aus.“ Mach dir keine Sorgen. Auf mir trampeln immer irgendwelche Menschen
herum.
„Als ich
dich kennengelernt habe, da warst du… Du warst nicht
mehr du selbst.“
Verdammt, wo ist die Glücklichkeit hin? Eben war sie doch
noch hier.
„Du hast
auf keine äußeren Reize reagiert, warst ganz apathisch. Und ich habe mich
damals wirklich gefragt, warum ich mich so zu dir hingezogen fühle.“
Mir
wurde heiß und kalt zugleich.
„Du hast
mir so leid getan wie du in meinen Armen lagst und am liebsten von der Brücke
gesprungen wärst. Ich konnte deinen Schmerz nachempfinden als wäre es mein
eigener.“
Ich
schauderte.
„Ich
wollte dir helfen, dich beschützen. Und wenn ich so höre, was ich gerade sage,
fühle ich mich dir gegenüber unendlich schlecht.“
Er holte
tief Luft. „Was ich dir eigentlich sagen wollte… Du bist der wichtigste Mensch
in meinem Leben.“
Fassungslos
sah ich ihn an. Ich und wichtig?
„Und ich hoffe, dass es dir…“ Ich hörte seine
Worte wie durch Watte. Ganz leise, komisch verzerrt.
„Lexy!“,
schrie Andrew während ich vom Stuhl kippte und auf dem Boden landete. Einen
kurzen Moment wurde alles in Grautöne getränkt, ich konnte nichts mehr
erkennen. Jemand schlug mir sanft mit der Hand auf die Wange. Ich hörte ein
leises Flüstern, konnte aber nicht sagen woher es kam. „Lexy, komm zu dir.“
Ich
stöhnte auf als er meine Beine anhob. Meine Rippen schmerzten, vermutlich war
ich seitlich auf den Boden gefallen. Andrew beugte sich über mich, nahm mein
Handgelenk und fühlte den Puls.
„Du
siehst aus wie eine Leiche“, erklärte er mir. Ich blickte ihn irritiert an.
„Ich meine, du bist sehr blass. Nicht, was du wieder dachtest.“
Ich
drehte meinen Kopf zur Seite. „Sorry.“
„Du bist
einfach unverbesserlich, meine kleine Trauerweide.“ Er hielt mir ein Glas
Wasser an die Lippen. Nachdem ich ein bisschen was davon getrunken hatte,
setzte ich mich auf.
„Möchtest
du an die frische Luft?“
„Ja,
gerne.“ Jeder Muskel meines Körpers spannte sich an, meine Augen richteten sich
wie Scheinwerfer auf sein Gesicht. „Aber alleine.“
Er half
mir hoch und brachte mich nach draußen. Ich setzte mich auf den Bordstein, streckte
meine Beine aus.