Eine Hand glitt über die Tafel und hinterließ weiße Zeichen. Die Welt wäre ohne mich besser dran. Niemand müsste meine Anwesenheit mehr ertragen. Sich Sorgen machen. Oder einfach mich ansehen müssen. Ich würde nicht mehr existieren.
Jemand stupste mir in die Seite. „Was soll denn das dritte Wort heißen?“ Ich wirbelte herum.
Krampfhaft guckte ich an die Tafel und versuchte das Geschriebene zu lesen. „Ich kann es auch nicht entziffern. Tut mir leid, Anna.“
Sie grinste. „Ich kann dir nach der Vorlesung mein Blatt geben wenn du möchtest.“
„Dankeschön.“ Ich legte meine Arme auf den Tisch und bettete meinen Kopf auf sie.
„Hey“, flüsterte Anna. „Sophie.“ Ich hob meinen Kopf. Und bereute es sofort. Tausend erwartende Augen waren auf mich gerichtet. Die Farbe wich aus meinem Gesicht. Mein Herz setzte einen Schlag aus. Es war als fiele ich in die Tiefe. Nichts konnte ich dagegen tun. Alles, was ich tat war stur geradeaus zu starren während ich mich immer weiter unter den Tisch schob.
Erst als meine Professorin sich von mir abwendete folgten ihr die neugierigen Blicke der anderen Studenten. Sie schrieb etwas an die Tafel und fuhr mit einer solchen Gelassenheit fort, dass man meinen könnte, ich hätte mir den Vorfall nur eingebildet. Selbst Anna kritzelte unbeirrt auf ihrem Blatt herum. Ich stand auf, nahm meine Sachen und lief durch die ansonsten leere Sitzreihe. Hinten zu sitzen hatte wirklich Vorteile. Ich huschte zur Tür und verschwand aus dem Saal. Blamiert bis auf die Knochen.
Danke für dein Kommentar! :-)
AntwortenLöschen*-*
AntwortenLöschenwow, total super geschrieben!
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