Er bog
in eine Seitenstraße ein, stellte das Auto am Straßenrand ab und hielt mir die
Tür auf. Ich stieg aus, hakte mich bei ihm ein und folgte ihm in einen kleinen
Coffeeshop. Ich hatte mich gerade in
einen der schwarzen Sessel gekuschelt als die Bedienung kam.
„Einen
Karamel-Macchiato, bitte.“
Sie
nickte, wandte sich an Andrew. „Einen Cappuccino.“
Und
damit verschwand sie auch wieder, ließ uns allein.
Andrew
ergriff sogleich das Wort und bohrte mit seiner Frage ein klaffendes Loch in
meine Brust. „Hast du schon eine Vorstellung wie es nach dem Studium
weitergehen soll?“
Was zum
Teufel wollte er hören? Jedenfalls nicht, dass ich darüber gar nicht nachdachte
weil ich mit dem Hier und jetzt schon genug zu kämpfen hatte.
„Also
irgendwelche Pläne für deine Zukunft.“
Aber so
etwas existierte in meinem kleinen, kranken Gehirn nicht. Sorry.
„Ähm…wenn
ich ehrlich bin mache ich mir darüber keine Gedanken.“
Wären in
diesem Moment nicht unsere Getränke gekommen, hätte ich mit Ausflüchten um mich
geworfen. Doch stattdessen rührte ich nun mit dem silbernen Löffel in der Tasse
herum und tat als wäre ich so beschäftigt, dass es unmöglich war nebenbei ein
Gespräch zu führen.
„Was
hast du vor nachdem du mit der Uni fertig bist?“
„Ich
weiß nicht. Vielleicht mache ich erstmal eine Pause“, versuchte ich seiner
Frage auszuweichen.
„Und
danach? Was ist dein Berufswunsch?“
„Ich
habe keinen. Ich habe absolut keine Ahnung was ich machen möchte…“
„In
welche Richtung soll es denn gehen?“
Nach
einem minutenlangem Schweigen verlor er die Geduld. „Man Lexy. Du musst doch
irgendetwas haben, für das es sich lohnt jeden Morgen aufzustehen.“
„Ich
schätze genau soetwas fehlt mir.“ Fehlt meinem Leben.
Ich hob
meine Tasse an die Lippen und wollte gerade trinken, doch Andrew hielt meine
Hand fest.
„Ziehst
du es immer noch in Erwägung dich umzubringen?“
Ich hielt
inne, war überrascht über seine so direkte Nachfrage. Er zog eine Augenbraue
hoch. Ihm ist mein Abwägen nicht entgangen. „Nein. Nein, tue ich nicht.“
Mein
Zögern dauerte ihm wohl etwas zu lange. „Aber
du denkst oft drüber nach?“
„Ja.“ Tut mir leid. Ich weiß, du hast dir eine
andere Antwort gewünscht.
Er legte
seine Hand auf die Tischplatte. „Wir schaffen das zusammen.“
Lauter
Glückshormone hüpften durch meine Adern.
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