"Puts on her best smile, but underneath she's a broken girl."

Donnerstag, 17. Mai 2012

Welches Versprechen soll sie ihm geben?


Ich zog das Küchenmesser unter dem Kopfkissen hervor und stach es mir wieder und wieder in die Wunde um sie zu vertiefen. Gedämpft hörte ich Schritte. Ich legte das Messer schnell zurück und betrachtete den tiefen Schnitt, welcher an meiner linken Pulsader klaffte.
Andrew erschien im Türrahmen, riss erschrocken die Augen auf und drehte sich wieder um. „Ich rufe einen Notarzt!“, schrie seine erregte Stimme. Viel zu schwach um mich zu wehren ließ ich es geschehen.
Andrew warf sein Handy in hohem Bogen durchs Zimmer und eilte mit einem Verband auf mich zu. Warum möchte er mich retten? Ich habe es doch gar nicht verdient zu leben. Er band mir am Oberarm das Blut ab und stillte mithilfe der Bandage die Blutung.
„Bitte hör auf.“ Abrupt hielt er inne. „Ich möchte nicht mehr, es geht nicht.“ Er lauschte meiner fast unhörbaren Stimme und zog währenddessen den Verband fester. „Lass das.“
Ein wildes Klingeln unterbrach Andrew bei seiner Arbeit. „Du kannst mich doch nicht ins Krankenhaus verfrachten“, wimmerte ich.
„Das werde ich auch nicht, mein Engel. Du bist stabil, wirst nicht verbluten.“ Na toll. Er eilte zur Tür.
„Ich habe die Situation im Griff“, hörte ich Andrew sagen. Ein leises Gemurmel, dann wurde die Tür geschlossen und er rief mir zu: „Ich habe ihn weggeschickt. Aber nur weil ich höchstpersönlich dafür sorgen werde, dass du deinen Arm in Ruhe lässt.“ Er schmiss ein Kissen auf den Boden und breitete eine Decke aus. Ich ließ den Kopf in mein Kopfkissen sinken. Verdammte Scheiße.
Mit einem Scheppern fiel das Messer zu Boden. Ungläubig starrte Andrew mich an. „ Sag, dass das nicht wahr ist. Du hast den Schnitt tiefer gemacht damit du verblutest?!“ Seine Tonlage schwankte, seine Hoffnung in mich ebenfalls. Wutentbrannt klemmte er sich sein Bettzeug unter den Arm.
„Lass mich nicht alleine. Bitte. Bleib hier. Ich brauche dich doch.“ Wortlos schaute er mir ins Gesicht. „Du bist das letzte Stück Zuversicht, an das ich mich klammere. Ohne dich bin ich verloren.“
Andrew setzte sich auf die Bettkante und streichelte mir über die Wange. „Nur wenn du mir ein Versprechen gibst.“
Welches Versprechen soll sie ihm geben?

2 Kommentare:

  1. Hey:)
    Schön dass du wieder da bist:)

    Mir gefällt der Text...sie soll ihm versprechen, zu versuchen zu leben und nicht aufzugeben:)

    Lg

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  2. bitte bleibe uns noch lange erhalten. die welt brauch deine anwesenheit .

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