"Puts on her best smile, but underneath she's a broken girl."

Sonntag, 17. März 2013

Ich will nciht mehr


Andrew drückte mich kurz an sich. „Verdammte Scheiße, Lexy. Was hast du schon wieder gemacht?“ Er stieß mich ein Stück von sich weg und hielt meinen Arm in die Höhe.
Ich wand mich innerlich. Ich konnte ihm nicht in die Augen sehen. Ich…konnte nichts. Gar nichts.
„Das war doch genäht. Und du reißt es einfach wieder auf?“
Ja.
„So geht das nicht.“ Er packte mich.
Ich schrie auf. „Lass mich gefälligst los!“
Er schüttelte den Kopf, sah mich wutentbrannt an und schleifte mich aus der Wohnung.
„Lass mich los!“ Ich trat um mich, schlug auf ihn ein.
„Lexy. Wir fahren jetzt ins Krankenhaus.“
„Nein, das werde ich sicherlich nicht!“
„Das muss sich ein Arzt ansehen.“
Ich will aber nicht. Ich will nicht mehr.





Der Chirurg war gerade dabei seinen weißen Kittel auszuziehen und über einen Stuhl zu hängen. Am liebsten hätte ich ihm den Mittelfinger gezeigt und wäre abgehauen.
Nein, das war eine Lüge.
Am liebsten wäre ich tot.
Kalte Finger schoben meinen linken Ärmel hoch. „Das sieht nicht gut aus.“ Er sog scharf die Luft ein. „Ich werde die Wundränder neu anschneiden müssen, um es dann wieder zu nähen.“
„Wozu? Ich werde es eh wieder aufreißen.“ Ich entriss ihm meinen Arm und setzte mich auf.
Das hätte ich besser nicht tun sollen.
Denn er riss die Tür auf, rief nach einer Krankenschwester und behielt mich währenddessen im Blick. Zu zweit drückten sie mich auf die Liege und hielten meine Arme fest.
„Vielleicht wäre es besser, wenn sie auf die Station kommt?“ Der Mann schaute die Krankenschwester an. Hilflos. Betroffen. Mit einem Leiden auf dem Gesicht.
„Wir könnten sie eine Nacht dabehalten.“
„Ich bringe mich um, wenn Sie mich hierbehalten!“
Mit einer Schere schnitt er an mir herum.
„Lassen Sie das!“, schrie ich ihn an und drehte mich zur Seite.
Er rutschte ab. „Verdammt!“
Blut rann heraus. Viel Blut. Er versuchte es mit Watte aufzusaugen, doch es reichte nicht. Die rote Flüssigkeit floss meinen Arm hinab, tropfte auf die Unterlage.
„Scheiße“, murmelte er und drückte eine Kompresse drauf, die allerdings schon nach 30 Sekunden vollkommen durchtränkt war.
„Die Arterie ist eventuell verletzt“, sagte er in die Stille hinein. Dann wandte er sich an mich. „Entweder Sie halten still oder wir fixieren Sie.“

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