"Puts on her best smile, but underneath she's a broken girl."

Sonntag, 23. Juni 2013

Höchste Höhen, tiefste Tiefen



 Schlagartig verschwanden alle schönen Gefühle und machten meiner Depression Platz, die jegliches Serotonin aus meinem Gehirn verbannte.
Es war als hätte mich jemand in Watte gepackt.
Ich empfand nichts.
Nicht den Ansatz eines Gefühls.
Als wäre ich an einem vollkommen anderen Ort. Einem düsteren, verlassenen Ort.
Erst als mich Andrew am Arm packte, kehrte ich zurück in die Realität. „Was ist los?“
Ich tat nicht außer ihn anzustarren.
„Rede mit mir. Lexy, bitte.“
„Ich möchte nicht mehr“, sagte ich mit dünner Stimme.
„Du möchtest was nicht mehr?“
Leben.
Manchmal gibt es Dinge, die man einfach nicht aussprechen kann ohne großen Schaden anzurichten. Manchmal verschweigt man diese Dinge dann einfach und tut so als hätten sie nie existiert.
„Ich habe vorhin mit deinem Arzt gesprochen“, unterbrach Andrew meine Gedanken. „Er ist der Meinung, dass du eine schwere Depression hast und da alleine nicht mehr rauskommst.“
Ein wenig verunsichert spielte ich an meinen Fingernägeln herum, die eh schon viel zu kurz waren weil ich immer an ihnen herumknabberte.
„Er möchte dir Antidepressiva geben.“
Erst war ich erstaunt. Dann erfreut.
Beim Anblick meiner leuchtenden Augen wirkte Andrew etwas irritiert. Er wusste konnte ja nicht wissen, dass ich mir schon jahrelang wünschte irgendwelche Pillen einzuschmeißen, die mein Leben vielleicht ein bisschen schöner machen würden. Ein bisschen ertragbarer.
Wenn ich schon nicht sterben durfte.

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