"Puts on her best smile, but underneath she's a broken girl."

Dienstag, 2. Juli 2013

Standardkrisen einer Manisch-Depressiven



„Was ist, wenn auch das nichts bringt? Wenn es einfach nichts gibt, was mir hilft?“
Er schien abwesend zu sein. Irgendetwas lenkte ihn ab.
Unschlüssig saß ich im Bett. Wusste nicht, was ich tun sollte. Ihn anschreien? Ihn berühren?
Ich fuhr zusammmen als es plötzlich an der Tür klopfte. Ich wollte gerade ‚nein‘ schreien, doch Andrew kam mir zuvor. Er öffnete die Tür.
Beim Anblick meines Vaters zog sich alles in mir zusammen. Ich blinzelte. Er war immer noch da. In der Hand hielt er dunkelrote Rosen. Meine Lieblingsblumen.
Er begegnete meinem fassungslosen Blick. Stocksteif stand er in der Türschwelle und wusste nicht, wie er sich verhalten sollte.
„Raus hier“, sagte ich sachlich und zeigte auf die Tür.
Er warf mir eins seiner Ich-bestimme-über-dich Lächeln zu und kam zwei Schritte näher.
„Raus hier“, wiederholte ich.
„Lexy, ich bin gekommen…“
„Geh sofort raus hier!“, schrie ich. „Hau ab!“
Er zeigte mit einer Handbewegung auf den Verband an meinem Arm. „Was ist passiert?“
„Raus!“, schrie ich so laut ich konnte.
Andrew merkte, dass eine meiner Grenzen überschritten wurde, wandte sich an meinen Vater und meinte: „ Lexy muss sich ein wenig ausruhen. Gehen wir doch ein wenig in die Cafeteria.“ Er zwinkerte mir zu und manövrierte meinen Vater in den Flur.
Die Tür wurde geschlossen. Meine Beherrschung ging verloren.
Kurze, flache Atemzüge. Schweiß, der meinen Rücken hinunterläuft. Kalte Hände. Und der tiefschürfende Wunsch mir eine Klinge in den Arm zu rammen.

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