Ein kurzes Lächeln huschte über
meine Lippen als ich die Klinge in die rechte Hand nahm und an mein Handgelenk
setzte. Eine Bewegung, die in den letzten Wochen zu einer Gewohnheit geworden
war. Ich hielt kurz inne, spürte wie mein Herz heftig in meiner Brust pochte
und mein Atem in abgehackten Stößen ging.
Ich packte die Rasierklinge fester und zog sie in querverlaufenden
Linien über meinen linken Unterarm. Die Schnitte fingen an zu bluten; die rote
Flüssigkeit floss weich meine Haut hinab auf den Boden.
Mit leerem Blick beobachtete ich
wie das Blut aus den Wunden trat und an meinem Arm hinunter strömte. Ein
stummer Hilfeschrei, der ungehört in der Luft verklang.
Mit einem Mal fühlte ich mich unglaublich
erschöpft. Es war kräfteraubend Tag für Tag so zu tun als ginge es mir gut; als
wäre alles okay. Denn das war es nicht. Nicht
mehr.
Ein Klopfen riss mich aus meinen
Gedanken.
„April, alles okay?“
„Ja“, sagte ich mit zittriger
Stimme und riss ein Stück Toilettenpapier ab um es auf die Schnitte zu drücken.
Ich hörte wie sich die Schritte
wieder entfernten und atmete auf. Erleichtert darüber, dass ich ein weiteres
Mal mit meiner Lüge durchgekommen war.
Als ich meinen Ärmel nach unten
zog fragte ich mich, ob ich wirklich eine so gute Schauspielerin war oder ob
die anderen nur nicht sehen wollten, wie kaputt ich in Wirklichkeit war.
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