"Puts on her best smile, but underneath she's a broken girl."

Freitag, 10. Mai 2013

Trost


Während ich auf die Braunüle in meiner Armbeuge starrte fing ich bitterlich an zu weinen. Das altbekannte Gefühl von Verzweiflung machte sich in mir breit. Raubte mir jegliche Fassung.
Kommt her zu mir. Ja ihr seid gemeint. Trauer, schön dich wiederzusehen. Ich freue mich auch dich zu sehen, Hoffnungslosigkeit. Und dich Selbsthass, habe ich schon vermisst.
Ich schluchzte laut auf und schnappte nach Luft. Salzige Tränen liefen unaufhörlich über mein Gesicht. Ich setzte mich vorsichtig auf. Presste meine Hand auf mein stechendes Herz.
Ein lautes Klopfen ließ mich zusammenfahren. Noch ehe ich antworten konnte stand eine Krankenschwester im Raum. Ihre großen, rehbraunen Augen ruhten auf meinem bebenden Körper.
„Ist etwas passiert?“
Anstatt etwas zu erwidern, weinte ich weiter. Ich konnte nicht mehr aufhören. Es nicht kontrollieren. Fiel immer tiefer und tiefer.
Sie kam näher. Ich konnte die Spritze in ihrer Hand sehen. Lange starrte ich auf die spitze Nadel ehe ich beschämt meinen Blick abwandte. Die Schwester transportierte das Schmerzmittel über den Zugang in meinen Körper, der es kaum erwarten konnte, benebelt in einen tranceähnlichen Zustand zu verfallen.
„Was ist denn los?“, fragte sie mich nochmals.
Kopfschüttelnd und weinend zugleich presste ich ein unglaubwürdiges „nichts“ hervor.
Und was sie dann tat, verwunderte mich. Sie setzte sich zu mir aufs Bett, murmelte „es kann nur noch besser werden“ während ich in ihren Armen vollends zusammenbrach. Sie hielt mich fest. War für mich da. Gab mir das Gefühl, dass es ihr nicht egal war wie es mir ging.  

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