"Puts on her best smile, but underneath she's a broken girl."

Freitag, 3. Mai 2013

Probleme fürs Leben zu groß, fürs Sterben zu klein.


„Lexy?"
Eine leise Stimme. Ein konstantes Piepsen.
Langsam schlug ich meine Augen auf. Bereute es allerdings schon eine Sekunde später.
Ich sah all die Schläuche, die an mich angeschlossen waren. Den Monitor, der meinen Herzschlag zeigte. Die Bluttransfusion, welche in meine Vene tropfte. Und zuletzt auch den dicken Verband an meinem linken Arm.
Meine Kehle schnürte sich zu, Tränen traten in meine Augen.
Nein, das kann nicht sein. Nein.
Panisch versuchte ich mich zu befreien.
Doch da packte mich eine Hand.
Ich riss meinen Kopf herum. Starrte den Arzt an, der neben mir stand.
„Schön, dass Sie wach sind.“
Ehrlich gesagt finde ich diesen Umstand weniger schön.
„Es war sehr kritisch, aber Ihr Zustand ist mittlerweile einigermaßen stabil.“
Mein hasserfüllter Blick bohrte sich tief in seine Eingeweide.
„Wir werden Sie noch bis morgen zur Beobachtung hierbehalten. Nur für alle Fälle.“
Wird ja immer besser.
Er stockte. Redete ab jetzt weniger sachlich. „Was hat Sie dazu getrieben, dass Sie sich umbringen wollten?“
Das geht Sie einen Scheißdreck an.
Ich schaute ihn an. Wortlos. Eine einsame Träne rann meine Wange hinab.
„Ich meine, Sie sind doch noch jung.“
Man ist nie zu jung um unglücklich zu sein.
Ich atmete einmal tief durch ehe ich ihm die größte Lüge meines Lebens erzählte. „Ich hatte nicht vor mich umbringen. Ich habe die Rasierklinge aus Versehen zu tief in meinen Arm gerammt. Und als dann das warme Blut aus mir heraus geflossen ist, fand ich das total schön. Ich habe nicht überlegt, ob das gefährlich werden könnte.“ Ich schob meine Unterlippe vor damit es aussah als ob ich jeden Moment anfangen würde zu weinen. Wegen meinem ‚kleinen Missgeschick‘.

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