„Lexy!“
Ich
dämmerte langsam wieder ins Hier und Jetzt.
Bemerkte
Andrew, der eine Glasscherbe hält.
Bemerkte
die Bettdecke, die voll Blut ist.
Bemerkte
den Schnitt an meiner Pulsader, der weit auseinander klaffte.
„Scheiße.“
Ich sah Andrew an.
Er
sah mich an.
Dann
griff er nach der Notfallklingel.
„Wie
lange warst du weg?“
„Keine
zehn Minuten. Ich habe deinen Vater nur gefragt, woher er wusste, dass du hier
liegst.“ Er brach ab. „Lexy, ich bin mir nicht sicher ob ich dich so nach Hause
holen kann.“
„Was
meinst du mit ‚so‘?“
„So
labil. So verzweifelt. So nahe am Rande zum Suizid.“
Mir
kamen die Tränen. „Aber hier in diesem beschissenen Krankenhaus zu liegen ist
besser?“
„Nein,
das habe ich nicht gesagt.“
„Okay.
Du versprichst mir, dass du dir nichts antust. Kannst du das?“
Nein, das kann ich nicht. Ich nickte. Bereit alles zu tun, um hier herauszukommen.
Die
Tür wurde aufgerissen. Eine Krankenschwester stürmte ins Zimmer. „Was ist
denn…“ Sie sah das Blut, machte ‚oh‘, drehte sich herum und ging wieder hinaus.
Ich
schämte mich. Wegen dem ganzen Blut. Wegen der klaffenden Wunde. Aber
hauptsächlich weil ich das Gefühl hatte, schwach zu sein, verletzlich. Nicht
stark genug.
Ich
vergrub mein Gesicht im Kissen und schloss die Augen. Wollte nichts mehr sehen
von dieser grausamen Welt, die ihre Feseln um mich geschlungen hatte und mich
zum Hierbleiben zwang.
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