"Puts on her best smile, but underneath she's a broken girl."

Mittwoch, 14. August 2013

will auf und davon



„Lexy!“, hörte ich Andrew plötzlich schreien.
Ich erschrak und knallte mit dem Kopf gegen die Wand. Als ich zu ihm aufschaute, sah ich wie er mich erwartungsvoll musterte. Ich musste mir schnell eine Ausrede einfallen lassen, warum ich ihm nicht zugehört hatte. Aber ich hatte das Gefühl mein Gehirn würde aus Watte bestehen. Jeder Gedanke löste sich nach einer Sekunde wieder in Luft auf.
Er seufzte, setzte sich mir gegenüber und nahm meine Hand in seine. „Ich hatte Angst. Du warst so in Gedanken und ich wusste nicht wie ich dich zurückholen sollte.“
„Schon okay.“
„Was ist nur los mit dir?“
„Ich weiß es nicht…“, brachte ich hervor. Und das war noch nicht einmal gelogen.
Weil mir nicht der Sinn nach weiteren Fragen dieser Art stand, rappelte ich mich auf und schaute auf meinem Weg zum Wohnzimmer ein letztes Mal durch den Spion. Von meinem Vater keine Spur mehr. Erleichterung stellte sich in meinem Körper ein. Mit einem Lächeln auf dem Gesicht nahm ich meine Gitarre, setzte mich hin und spielte.
Spielte so lange bis Andrew ins Zimmer kam und sich neben mich setzte. Ich stoppte mitten im Akkord und hielt die Hand auf die schwingenden Saiten.
„Du spielst echt gut.“
„Nein, tu ich nicht“, erwiderte ich eine Spur zu schnell.
Ich legte die Gitarre neben mich auf den Boden, zog meine Knie an den Körper und starrte vor mich hin.
Weg war all die Euphorie, die ich bis eben noch beim Gitarre spielen empfunden hatte. Weg waren all die Endorphine. Ich war wieder die alte Lexy, die unzufrieden mit sich und mit der Welt war. Der ganzen befickten Welt.

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