„Lexy!“, hörte ich Andrew plötzlich schreien.
Ich erschrak und knallte mit dem Kopf gegen die Wand. Als
ich zu ihm aufschaute, sah ich wie er mich erwartungsvoll musterte. Ich musste
mir schnell eine Ausrede einfallen lassen, warum ich ihm nicht zugehört hatte.
Aber ich hatte das Gefühl mein Gehirn würde aus Watte bestehen. Jeder Gedanke
löste sich nach einer Sekunde wieder in Luft auf.
Er seufzte, setzte sich mir gegenüber und nahm meine
Hand in seine. „Ich hatte Angst. Du warst so in Gedanken und ich wusste nicht
wie ich dich zurückholen sollte.“
„Schon okay.“
„Was ist nur los mit dir?“
„Ich weiß es nicht…“, brachte ich hervor. Und das war
noch nicht einmal gelogen.
Weil mir nicht der Sinn nach weiteren Fragen dieser
Art stand, rappelte ich mich auf und schaute auf meinem Weg zum Wohnzimmer ein
letztes Mal durch den Spion. Von meinem Vater keine Spur mehr. Erleichterung
stellte sich in meinem Körper ein. Mit einem Lächeln auf dem Gesicht nahm ich
meine Gitarre, setzte mich hin und spielte.
Spielte so lange bis Andrew ins Zimmer kam und sich
neben mich setzte. Ich stoppte mitten im Akkord und hielt die Hand auf die
schwingenden Saiten.
„Du spielst echt gut.“
„Nein, tu ich nicht“, erwiderte ich eine Spur zu
schnell.
Ich legte die Gitarre neben mich auf den Boden, zog
meine Knie an den Körper und starrte vor mich hin.
Weg war all die Euphorie, die ich bis eben noch beim
Gitarre spielen empfunden hatte. Weg waren all die Endorphine. Ich war wieder
die alte Lexy, die unzufrieden mit sich und mit der Welt war. Der ganzen befickten Welt.
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