Sicherlich
gab es schlimmeres als das Gefühl alleine nichts auf die Reihe zu bekommen.
Sicherlich
gab es schlimmeres als von einem Menschen abhängig zu sein.
Und
sicherlich gab es tausende von Sachen, die einen Menschen mehr kaputt machen
konnten.
Doch
trotzdem fühlte es sich nicht gut an. Ganz und gar nicht gut. Ich hatte Angst
wenn ich alleine war. Rasende Angst, die meinen gesamten Körper lähmte.
„Lexy,
wo sind Sie gerade?“, hörte ich am Rande eine leicht genervte Stimme fragen.
Ich
schob schnell alle Gedanken weg, sperrte jeden einzelnen wieder zurück in mein
Gehirn und sagte dann mit einem gespielten Lächeln auf dem Gesicht: „Tut mir
leid.“
Meine
Therapeutin legte mir ihre Hand auf den Arm. „Was beschäftigt Sie?“
„Naja,
es ist so…“ Ich holte tief Luft. „Andrew fährt morgen für ein Wochenende auf
Geschäftsreise. Und ich habe das Gefühl,
dass ich es ohne ihn nicht schaffe. Dass ich versage und mir etwas
antue.“
Ihre
Augen wurden weicher. „Soll ich Sie einweisen lassen?“
„Um
Gottes Willen, nein“, erwiderte ich und
verkrampfte mich in dem Sessel.
„Aber
wenn Sie sich nicht sicher sind, dass Sie keine Gefahr für sich darstellen,
wäre es doch der beste Weg.“
„Ich
bin vor fünf Stunden entlassen worden, und habe keine Lust schon wieder
eingewiesen zu werden.“ Verstohlen wischte ich mir eine Träne von der Wange.
Sie
kniff ihre Lippen zu einem schmalen Strich zusammen. „Sie waren im Krankenhaus,
weil Sie versucht haben sich umzubringen.“ Sie machte eine Pause, musterte mich
aufmerksam und sprach dann weiter. „Also aus genau jenem Grund. Man kann Sie
nicht auf sich alleine stellen.“
Ich
schüttelte mit dem Kopf. „Ja, aber mir geht es besser.“
„Das
glaube ich nicht. Das ist nur das, was Sie allen vermitteln wollen.“
Sie
hatte ins Schwarze getroffen. Und ich wusste nicht mehr, was ich antworten
sollte. Stumm saß ich da und tat nichts außer sie anzustarren.
„Würde
es Ihnen helfen, wenn ich Ihnen meine Telefonnummer gebe und Sie mich in
Notfällen anrufen können?“
Vielleicht. Vielleicht auch nicht. „Ich
kann es versuchen.“
Hey du,
AntwortenLöschenich kann deine Angst bzgl des auf dich allein gestellt sein verstehen, aber du schaffst das. Hast du die Nummer immer griffbereit? Bitte halt durch! Ich glaub an dich, dass du das schaffen wirst. Du willst es doch wirklich versuchen, oder?( Dass du sie im Notfall anrufst)
Liebste Grüße