Akt drei
Ich schaute zu wie Frau Hohenstädt das Krankenhaus
verließ. Wie sie ihr Auto aufschloss und davonfuhr. Erst dann stand ich auf.
Verstohlen blickte ich mich im Gang um und lief dabei immer näher auf den
Ausgang zu. So lange bis ich aufgerufen und in Raum dreizehn bestellt wurde. Mein
erster Impuls war einfach loszurennen. Raus aus der Notaufnahme.
Doch dann kam die Krankenschwester auf mich zu. Wahrscheinlich
dachte sie, ich suchte den Weg so zögernd wie ich dastand. „Ich bringe Sie“,
sagte sie und schob mich vor sich her in Raum dreizehn, wo ein Arzt in weißem
Kittel auf mich wartete. Er hielt mir seine Hand hin, ließ sie jedoch schnell
wieder sinken als er den Schnitt und meine auf das Taschentuch gepressten,
rotverschmierten Finger sah. Er half mir auf die Liege und platzierte meinen
Arm mit der Innenseite nach oben auf einem kleinen Tischchen.
„Haben Sie sich das selbst zugefügt?“, fragte er und
zog eine Augenbraue in die Höhe.
Ich nickte still und ergeben.
Er deutete auf das blutdurchtränkte Taschentuch. „Darf
ich das wegnehmen?“
Ich öffnete die Lippen, wollte mit ihm sprechen, aber
meine Stimme versagte. Die Worte blieben ungesagt in meinem Mund stecken. Dort,
wo sie keiner finden und verurteilen konnte.
Der Chirurg sah mich eine Weile an ehe er vorsichtig
das Taschentuch wegnahm und die Wunde betrachtete. „Ich nähe das mit vier, fünf
Stichen“, sagte er, holte eine Spritze und eine Ampulle heraus um mir eine
örtliche Betäubung zu geben.
Von da an sprach niemand mehr ein Wort.
Hey, zu deinem Kommentar, ich würd's echt toll finden. :)
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