"Puts on her best smile, but underneath she's a broken girl."

Donnerstag, 28. Juni 2012


Er arbeitete in einem riesigen Bürogebäude mit neun Etagen. Und zu meinem Leidwesen befand sich sein Büro auch ganz oben. Ich stand also am Fenster, schaute nach unten und stellte mir vor…
„Komm da weg“, meinte Andrew und nahm meine Hand. Er platzierte mich auf einem der Ledersessel, welche für seine Klienten vorgesehen waren.
„Krisenbesprechung. Ich muss kurz in den Konferenzraum.“
Er schloss leise die Tür hinter sich. Ich wartete ein, zwei Sekunden ab, stand dann auf und nahm mir einen Ordner aus seinem Regal. Alles, was ich fand, waren Berichte. Ich stellte ihn zurück und zog den nächsten heraus. Ich wusste nicht nach was ich suchte, wirklich nicht, doch als mir dieses Foto in die Hände fiel, da hatte ich etwas gefunden.
Ein kleines Mädchen, vielleicht vier oder fünf Jahre alt, lag nackt auf einem Bett, ihren Teddy fest umklammert. Die anklagenden Augen geöffnet, den Mund zu einem Schrei geformt. Ihre roten Haare ausgebreitet wie ein Fächer.  Und ihr zartes Gesicht, ganz weiß. In ihrem linken Arm eine Spritze. Eine Spritze mit einer grünlichen Flüssigkeit, vermutlich hochdosiertes Gift. Das Leben war aus ihr gewichen. Und zwar komplett.
Wie ein Dolch bohrte sich dieser Anblick durch mein Herz. Oh Gott. Benommen starrte ich auf die Aufnahme. Das darf doch nicht wahr sein. Wer tut so etwas? Ich lehnte mich ans Regal, behielt die Tür im Blick. Denn was ich nicht wusste, war: Was hat Andrew damit zu tun?

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