Kurt Cobain sang sich in mein Gehirn. Die
Textzeilen verankerten sich irgendwo zwischen meinen Synapsen. Ich drehte das
Radio auf, was mir einen fragenden Blick von Andrew einbrachte. Ich zuckte nur
mit den Schultern und versank wieder in der Musik, welche mich an sich
fesselte.
Natürlich hatte ich die Tagebücher vom
Frontmann von Nirvana gelesen. Sein unerwarteter Suizid hatte mich fasziniert. Komisch eigentlich, dass mich sein Tod so
interessierte. War wohl schon immer etwas melancholisch angehaucht.
„Wir sind da“, sagte Andrew und fuchtelte vor
meinem Gesicht herum. Ich hatte gar nicht bemerkt, dass wir bereits angekommen
waren.
Ängstlich blickte ich in die Dunkelheit hinaus
bevor ich ausstieg und den kurzen Weg zur Haustür rannte.
„Du musst keine Angst mehr haben“, erklärte er
mir als er neben mir stand. Er nahm meine Hand und schloss die Tür auf. Im
Treppenhaus war es stockfinster. Mit beiden Armen klammerte ich mich an Andrew
während er nach dem Lichtschalter tastete. Er drückte einmal, ein zweites Mal
aber nichts passierte.
„Verdammt“, entfuhr es meinen bis eben fest
zusammengepressten Lippen.
„Es ist
nur dunkel. Sonst nichts“, versuchte Andrew mir meine Paranoia
auszureden. „Und es gibt auch kein Monster, das dich zerfleischen wird.“
Doch sobald ich auf der ersten Stufe stand,
erfüllte meine Nagst meinen gesamten Körper. Zumindest fühlte es sich so an. Es
war wie ein riesiges schwarzes Loch, was mich von innen heraus auffraß.
Andrew schob mir einen Arm unter die
Kniekehlen, den andren unter meinen Oberkörper und trug mich bis in die Wohnung.
Dort verkroch ich mich in meinem Bett.
Sowie ich meine Augen schloss, sah ich die
Szene in dem beschissenen Club vor mir. „Hau ab, du Dreckskerl“, schrie ich.
Anscheinend so laut, dass Andrew zu mir eilte. Sanft wiegte er mich in seinen
Armen. Hin und her. Die gelichförmige Bewegung schläferte mich ein und ich
glitt in einen traumlosen Schlaf.
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